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Die Kanti Trogen als Lern- und Lebensraum

Hunderte von Jugendlichen und Mitarbeitenden gehen an der Kanti Trogen täglich ein und aus. Sie haben unterschiedliche kulturelle Hintergründe und ihre eigenen Geschichten. Eine lebendige Schulgemeinschaft eben.

Damit sich alle auf dem Campus wohl fühlen und sich entfalten können und dürfen, hat sich das Kollegium der Kanti Trogen mit Leitsätzen zu «Menschlichkeit, Offenheit, Selbstwirksamkeit, Achtsamkeit, Kooperation und Kreativität» ein gemeinsames Ziel gesetzt. Die Leitwerte und Haltungen begleiten uns bei der Gestaltung der Kanti als Lern- und Lebensraum.

Auf dieser Grundlage wollen wir Vertrauen, Leistung und Qualität erreichen, die gemeinsam zum Erfolg unserer Lernenden führen.

Leitsätze Schulentwicklung 2021-2024

Wie die Kanti Trogen uns erwachsen werden lässt

Eine Vision für die Schulentwicklung ist spürbar, wenn die Lernenden sie täglich erleben und mitgestalten können. Deshalb haben wir unsere Lernenden zu einem runden Tisch eingeladen und sie nach ihrer Meinung gefragt. Erfahren Sie, wie unsere Lernenden die Kanti Trogen und die Schulgemeinschaft erleben.

Werfen Sie einen Blick auf das Video und lesen Sie den Beitrag von Leva Sidler.

Leva Sidler Fotografiert Am Climate Campus Day In Mai 2023

Ort des Werdens, Ort des Seins

Wie die Kanti Trogen uns erwachsen werden lässt
Einen Beitrag von Leva Sidler (6ad)

«Ich gehe an die Kanti. Die Kanti Trogen.» Wie oft ich diese Worte schon gesagt habe. An Familienfeiern, auf Politikveranstaltungen, auf Partys, an Poetry Slams, an Klimastreiks, zu Freund:innen meiner Eltern, zu ehemaligen Mitschüler:innen – eben zu allen, die mich gefragt haben, was ich denn gerade tue. Immer so habe ich das gesagt. Ich gehe an die Kanti. Die Kanti Trogen. So wie die zahlreichen Darsteller in irgendeinem Film mal «Mein Name ist Bond. James Bond» gesagt haben, mit einem ähnlich verschmitzten Lächeln und mindestens demselben Selbstbewusststsein.

Die Kanti Trogen. Wo man werden kann, was man sein möchte. Oder das wenigstens versucht. Wo man manchmal gar nicht weiss wer man ist, geschweige denn wer man sein will oder sein könnte. Wo man angesichts der Weltlage in der Geschichtsstunde beinahe Stifte zerbricht, wo man in Wirtschaft und Recht hitzige Diskussionen führt, wo man manchmal zum Fenster hinausstarrt oder auch aufs Handy, weil nichts auf der Welt gerade wichtiger ist als dieses Gefühl von Verliebtheit – nicht einmal Französischvokabeln. Wo man in Biologie Herzen zerschneidet (und merkt, dass sie nicht brechen, auch wenn es sich so anfühlt), wo man seinen Freund:innen über Ableitungen von mathematischen Funktionen hinweg davon erzählt, dass man jetzt weiss, was man studieren will, um dann zwei Wochen später alle Pläne wieder über Bord zu werfen. Die Kanti Trogen, wo man sich die Zukunft ausmalt, wo man in Möglichkeiten schwimmt, wo man sich unbesiegbar fühlt und wo man Menschen findet, die hinter einem stehen, gerade dann, wenn alles schief zu laufen scheint. Die Kanti Trogen, wo man lernt und wächst, wo man (wenigstens ein bisschen) erwachsen wird.

Um uns für dieses Erwachsenwerden einen möglichst unterstützenden Rahmen zu bieten, hat die Schule für die Schuljahre 2021-2024 Leitsätze definiert. Sechs Leitsätze – Menschlichkeit, Offenheit, Selbstwirksamkeit, Achtsamkeit, Kooperation und Kreativität – die mir in ihrer schriftlichen Form ehrlicherweise das erste Mal vor ein paar Wochen begegnet sind, als ich zu einem Gespräch über diese Leitsätze eingeladen wurde.

Auch die anderen vier Lernenden hatten die Grafik mit den Leitsätzen das erste Mal bei der Vorbereitung auf unser Gespräch gesehen. Aber das machte nichts, denn wir merkten schnell, wir alle hatten diese Wertvorstellungen irgendwo in unseren drei Jahren an der Kanti schon einmal erlebt. Die Menschlichkeit im aufmunternden Lächeln einer Mensamitarbeiterin, wenn man gerade eine Prüfung in den Sand gesetzt hatte. Selbstwirksamkeit im Projekte meistern, die wir uns selbst nie zu getraut hätten. Achtsamkeit auf der Schultoilette, wo manchmal unverhoffte Komplimente ausgetauscht werden, Kooperation beim Schulzimmer suchen, Kreativität beim Ausreden für die Verspätung erfinden. Wir haben Offenheit erlebt, in der Art, wie wir als Menschen gesehen werden. Offenheit dafür, wie wir uns entwickeln, wofür wir wirklich brennen, wovon wir träumen. Und immer wieder sind da Menschen, die einen unterstützen. Mitschüler:innen, Lehrpersonen, Assistent:innen, Mitarbeitende.

Noch ein Jahr lang kann ich auf die Frage, was ich gerade tue, mit «Ich gehe an die Kanti. Die Kanti Trogen» antworten. Was danach kommt? Ich habe keine Ahnung.

Aber ich mache mir keine Sorgen. Ich werde einfach noch ein Jahr lang geniessen Teil dieser Schulgemeinschaft zu sein. Und dann freue mich auf neue Fragen, neue Antworten, auf alles, was nach der Kanti kommt, wenn es für meine Mitschüler:innen und mich heisst, zu sein, was wir geworden sind.

«Hier kann ich werden, was ich sein möchte!»

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