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Schienentag der 3. Klassen «Erweiterte Mathematik»

5. Juni 2023

Für die 68 Schülerinnen und Schüler der 3. EM-Klassen gab es am Montag, 5. Juni, 2023 einen vielfältigen Erlebnistag in mehreren Gruppen.

Zur Vorbereitung für die „Mars Mission“ erhielten 20 Lernende am Morgen eine Einführung in die Blockprogrammierung. Am Nachmittag wurden sie dann auf den Mars gebeamt. Das Ziel war, gewisse Abläufe zu automatisieren und eine Anlage auf dem Mars zu überwachen; sobald ein Wert ausserhalb der Norm war, wurde ein Alarm ausgelöst. Natürlich wurde jeder Astronaut mit Sensoren ausgestattet, damit die notwendigen Lebenszeichen dauernd an den Haupt-Rechner gesendet werden konnten. So kamen dann am Schluss alle Teilnehmer wieder gesund auf die Erde zurück.

Klar, dies ist eine fiktive Geschichte, doch konnten die Lernenden reale Aufgaben lösen, welche in einer Mission auf dem Mars notwendig wären, u.a. Bio Lab (Anbau von Pflanzen auf dem Mars), Bio Data (Lebensdaten), Game Lab (Spiele), Support Buggy (autonomer Buggy). Die Überwachung der Anlage und der Lebenszeichen, sowie das autonome Fahren des Expeditionsfahrzeugs wurden mit einem Micro:Bit programmiert. Die Lernenden haben sich intensiv mit den Aufgaben auseinandergesetzt und hatten auch Spass daran eigene Ideen umzusetzen. Das Lösen der nicht ganz einfachen Aufgaben wurde im Team besprochen, um sich so an die Lösung heranarbeiten zu können.

Eine kleine Gruppe von 8 Schülerinnen und Schüler wollte lernen, wie Seifen hergestellt werden und besuchte das unscheinbare und in der Schweiz einzigartige Seifenmuseum in St. Gallen, welches einen guten Einblick in die Geschichte der Seifenherstellung und die Entwicklung des Waschpulvers als hochkomplexes Produkt aus unzähligen Komponenten bietet. Der Gründer des Seifenmuseums, Vasco Hebel, führte die Gruppe kompetent durch die Ausstellung und beantwortete gerne alle Fragen bezüglich Herstellung und ökologischen Aspekten der Seifen- und Waschmittelverwendung. Interessant ist auch, dass Seife zur Bestimmung von Geschossgeschwindigkeiten verwendet wird (Ballistikseife). Als krönender Abschluss konnten die Teilnehmer in Zweiergruppen eine eigene Seife mit gewünschtem Aroma, Farbe sowie mit oder ohne Peeling Effekt herstellen. Ein sehr gelungener und interessanter Vormittag!

Das Drachenbootpaddeln in Arbon war von 39 Schülerinnen und Schüler in erster oder zweiter Präferenz gewählt worden. Dabei ging es darum, in einem Team von 20 Paddlern das Boot, mit Drachenkopf und Drachenschwanz geschmückt, gemeinsam vorwärts zu bewegen, indem alle gleichzeitig ihr Paddel möglichst kräftig und möglichst parallel zur Kraft durch das Wasser ziehen, denn bekanntlich macht „Kraft mal Weg“ die Arbeit aus.

Während die einen paddelten, erlebten die anderen eine geführte Tour durch das Saurer-Museum in Arbon. Zu ihren besten Zeiten arbeiteten mehr als 5000 Menschen für die Firma Saurer und stellten im Laufe der Zeit Stickmaschinen, Fahrzeuge und zuletzt Webmaschinen her. Besonders die technische Präzision der Stickmaschinen, welche zur Herstellung filigranster Stickereien eingesetzt wurden, beeindruckte alle Anwesenden. Auch die grosse Oldtimer-Sammlung stiess bei den Lernenden auf Interesse. Alle Saurer-Fahrzeuge werden laufend unterhalten; mit dem 100-jährigen (Pferdestärke 45) Laster wird sogar vier Mal im Jahr eine Spritztour unternommen.

Die Gruppe aus dem Seifenworkshop traf am Nachmittag in Rorschach auf 6 Schülerinnen und Schüler aus Arbon und gemeinsam besuchten sie die Erlebniswelten des Museums im Kornhaus, welches sich von gewöhnlichen Museen dadurch unterscheidet, dass anfassen erlaubt – ja gar Konzept ist! Nach einer Begehung einer nachgebauten Pfahlbauerhütte – so wie sie früher in der Bodenseeregion anzutreffen waren – schwenkte die Führung den Fokus weg von regionaler Geschichte hin zur menschlichen Sinneswahrnehmung. Fasziniert wurden Brillen ausgetestet, welche die Welt auf den Kopf stellen oder sie wie durch ein Facettenauge eines Insekts fragmentieren. Eine ungewohnte Challenge für unser Gehirn! Die Lernenden knobelten auch an Logikrätseln, experimentierten unter anderem mit optischen Effekten wie Moirémustern und Täuschungen und setzten sich mit News – echt oder fake??? auseinander.

Die übrigen Drachenbootpaddler blieben in Arbon und erlebten am Nachmittag einen Rundgang durch das Museum Möhl und anschliessend die Mosterei Möhl, welche in der 5. Generation von der Familie Möhl betrieben wird. Dabei wurden ihnen die Schritte der Most-Produktion wie Wägen, Abladen, Waschen, Verlesen, Schneiden, Pressen, Gären, Trocknen des Tresters, Extrahieren des Aromas, Konzentrieren, Gären und Lagern gezeigt. Die Besichtigung endete mit einer Degustation von verschiedenen Möhl-Säften und einer Erholungspause im Saftladen.

Text und Bilder: Vincenzo Parisi, Bertram Reichardt, Roland Kohli, Reto Knöpfel, Cornelia Ritter

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