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«Prunk, Protz & Pomp» BaRock-Musical

30. April - 03. Mai 2025

Ein nachhaltiges Gemeinschaftserlebnis

Was bleibt den Lernenden von ihrer Schulzeit in Erinnerung? Meist sind es nicht einzelne Lektionen, sondern besondere Momente, das Miteinander und das gemeinsame Schaffen. Genau dies bot das Musical «Prunk, Protz und Pomp – ein BaRock-Musical», das Anfang Mai mit fünf ausverkauften Vorstellungen an der Kantonsschule Trogen ein grosser Erfolg wurde. Solche Projekte wirken weit über den Moment hinaus und sind in vielerlei Hinsicht nachhaltig: Die Lernenden bringen ihre Talente in Musik, Schauspiel, Tanz, Gestaltung oder Technik ein. Die Rollen und Aufgaben sind individuell zugeschnitten, Stärken werden gezielt gefördert und weiterentwickelt. Dabei entsteht nicht nur Bühnenkunst, sondern auch Persönlichkeitsbildung.

Wer bei einem solchen Projekt mitwirkt, lernt Verantwortung zu übernehmen, sich im Team zu engagieren, mit Rückschlägen umzugehen – und gemeinsam Erfolge zu feiern. So werden soziale Kompetenzen praktisch und mit Freude gestärkt. Gleichzeitig wird der Unterricht lebendig: Inhalte aus Musik, Theater, Bildnerischem Gestalten oder Sport finden ihren Platz in einem realen, sinnvollen Zusammenhang. Das interdisziplinäre Arbeiten fördert ein tieferes Verständnis für kreative Prozesse und macht Lernen erfahrbar und bedeutungsvoll. Und schliesslich ist da das Gemeinschaftserlebnis: Ein solches Projekt schweisst zusammen, stärkt den Zusammenhalt innerhalb der Schule und öffnet mit einem kulturellen Angebot die Türen nach aussen, das auch die Region bereichert.

Ein solches Musical ist weit mehr als eine Reihe von Aufführungen – es ist ein nachhaltiges Erlebnis.

Reto Knöpfel
Abteilungsleiter Musik und Kultur

Werkfilm BaRock-Musical

Die Kanti Trogen und unser ehemalige Maturand Andri Bühler (andribuehler.com) haben gemeinsam einen kleinen, aber feinen Kurzfilm produziert, um alle engagierten Personen zu würdigen, die zum Gelingen des Musicals beigetragen haben. Der kurze Werkfilm und eine Bildergalerie nehmen dich hinter die Kulissen mit und zeigen dir, wie das Welttheater entstanden ist.

Mitwirkende

Autor
Michael Hasenfuss

Regie, Künstlerisches Gesamtkonzept
Barbara Bucher

Musikalische Leitung, 
Orchesterleitung,
Musical-Chor
Helen Moody

Blechblas-Ensemble
Thomas Länzlinger

Streichinstrumente
Livia Loewe

Rock-Band
Marcel Ricklin

Choreografie und Barocktanz
Anna Flury mit earlymove.ch

Tanzsolo
Marco Santi

Kampfchoreografie
Rinhard Lleshaj

Plakatgestaltung
Corina Brüngger, Zora Sennhauser

Bühnenbild, Perücken, Requisiten
Lisa Kirschenbühler, Fabia Paller,
Lea Rechsteiner, Didi Fromherz,
3. Klassen GYM, 4. Klassen BG,
SF5 BG/Musik, 2fmA, 2fmB, 3fmB

Kostüme
Barbara Bucher/Reto Knöpfel

Maske
Nicole Blattmann

Licht und Ton
Scandola, St. Gallen

Kulinarik
Fachschaft Musik
Mensa Team der Kanti Trogen

Medien und Fotos
Barnabas Vincze

Film
Andri Bühler, Matthias Bruderer, Barnabas Vincze

Gesamtorganisation 
und Sponsoring
Reto Knöpfel

Die Vielen und der Einzelne

«Nicht das ganze Leben ist Theater, aber das ganze Theater muss Leben sein!»

Diese Worte fassen für mich die Essenz des Theaters zusammen.

Das Theater ist ein Versammlungsort, ein Raum, der Emotionen weckt, Denkanstösse gibt und Perspektiven eröffnet. Es fungiert als Spiegel unserer Gesellschaft und als Ausdruck einer veränderbaren Welt. In diesem kreativen Prozess sind alle Interpretinnen und Interpreten gefordert. Theaterspielen erfasst den Menschen in seiner Ganzheit und es ist mir ein Anliegen, jede Persönlichkeit in ihrer Einzigartigkeit zu erreichen. Meine Aufgabe ist es, den Spielenden die Grundtechniken des Theaters und der Auftrittskompetenz zu vermitteln und ihnen ein breites Repertoire an Bewegungs- und Ausdrucksmöglichkeiten an die Hand zu geben. Wir beginnen mit einer unbeschwerten, spielerischen Basisarbeit, um durch Improvisation und Wahrnehmungsschulung ein Bewusstsein für die eigene Rolle und die der anderen zu entwickeln.

Ein zentrales Anliegen ist es, alle Mitwirkenden zu einem Ensemble zu formen – eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt, Sicherheit gibt und es jedem Einzelnen ermöglicht, über sich hinauszuwachsen. Jede und jeder muss erkennen, dass ihr oder sein Beitrag entscheidend ist. Die Quintessenz dieses Prozesses ist eine hohe Eigenverantwortung. Theater fördert Teamarbeit und die Fähigkeit, Herausforderungen gemeinsam zu meistern. Dies ist ein wertvolles Gut für das Leben. Ich bin überzeugt, dass jede Vision aus Liebe zur Sache, zum Menschen, zum Leben und zur Welt geboren wird. Kunst kann diese Liebe übertragen – insbesondere, wenn sich Haltungen und ästhetische Vorstellungen gegenseitig befruchten. Theaterspielen bedeutet auch, sich in einer sozialen Gruppe zu bewegen und unterschiedliche Charaktere kennenzulernen. Wer lernt, sich auf der Bühne in eine andere Person hineinzuversetzen, entwickelt auch im Alltag die Fähigkeit, neue Situationen besser zu bewältigen und menschliche Reaktionen zu reflektieren.

Die Erarbeitung einer Musical-Produktion kann weit mehr sein als ein gemeinsames Spiel – sie ist ein „Gemeinschaftskunstwerk“, in dem gemeinsam kommuniziert, gestaltet und erlebt wird. Die Aufführung selbst wird zur bereichernden, lebendigen künstlerischen Aktion: ein einzigartiger, mit dem Publikum geteilter Augenblick im Hier und Jetzt. Wir Leitenden schaffen die Rahmenbedingungen, damit ästhetische Erfahrungen gesammelt werden und ein spielerischer Ausdruck entstehen kann. Es gibt keine «Statisten». Alle, die auf der Bühne stehen – ob in grosser oder kleiner Rolle, stumm oder sprechend, singend oder tanzend – sind Hauptdarstellerinnen und Hauptdarsteller. Theater, Tanz und Musik zu erleben, Kunst- und Kulturerfahrungen miteinander zu teilen, Fragen aufzuwerfen und gemeinsam auf Forschungsreise zu gehen, ermöglicht unmittelbare Bildungserlebnisse. Der Zusammenhang mit politischer Bildung erschliesst sich nicht nur über Inhalte, sondern auch durch die Arbeitsweise des Theaters: Grenzen werden ausgelotet, Hierarchien hinterfragt, Partizipation und Gemeinschaftssinn gefördert.

In einer Zeit, in der alles mit einem Klick verfügbar ist, zeigt die Erfahrung: Theater ist relevanter denn je! Kommunikation und Kooperation als Team, die Freude, einem Publikum Geschichten und Figuren zu vermitteln, Resonanz zu schaffen – all diese Kompetenzen werden im Theater geübt und bereiten auf das Leben vor.

Im Frühling 2024 haben wir mit den Vorbereitungen für das BaRock-Musical begonnen. Auf Basis von Barockmusikstücken, welche die Fachschaft Musik vorgegeben hat, entwickelte ich gemeinsam mit dem Theaterautor Michael Hasenfuss eine eigene Geschichte, an der möglichst viele Lernende sowie Fachschaften der Schule beteiligt sein konnten. Mein Anliegen als Regisseurin und künstlerische Leiterin war es, das Publikum mit allen Sinnen in die Welt des Barocks eintauchen zu lassen.

So entstand die Idee, den gesamten Bühnenraum zur Szenerie zu machen und das Publikum mitten ins Geschehen zu versetzen – eine Vision, die auch die Fachschaft Bildnerisches Gestalten begeisterte. Mit viel Liebe zum Detail, Kreativität und enormem Einsatz haben Dieter Fromherz, Fabia Paller, Lisa Kirschenbühler und Lea Rechsteiner mit über 100 Lernenden eine zauberhafte Szenografie geschaffen, rund 40 Perücken in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Iris Betschart kreiert und sämtliche Requisiten erstellt. Auch die Grafik wurde unter der Leitung von Corina Brüngger mit einer Klasse gestaltet. Für die Tanzchoreografie konnten wir die ehemalige Schülerin Anna Flury aus Trogen gewinnen, die mit einem eigens zusammengestellten Tanzensemble die Gruppentänze einstudierte. Unterstützt wurde sie von unseren beiden Sportlehrpersonen Beatrice Keller und Verena Hefti. Den Solopart von Josette Schindler, welche die Entwicklung von Melchior vom Kind zum Erwachsenen tanzt, erarbeitete der renommierte Choreograf Marco Santi. Die anspruchsvollen Kampfchoreografien wurden vom Stuntman Rinhard Ileshaj betreut.

Die zahlreichen Kostüme stammen grösstenteils aus meinem eigenen Fundus. Unser Abteilungsleiter Musik & Kultur, Reto Knöpfel, hat sie in stundenlanger Handarbeit auf die Spielerinnen und Spieler angepasst. Zudem übernahm er mit grossem Engagement die Gesamtorganisation, Projektleitung und das Sponsoring. Die Leitung des Orchesters und des Chors liegt in den Händen von Helen Moody, während Marcel Ricklin die Band einstudierte.

Es erfüllt mich mit Freude zu sehen, mit welcher Hingabe sich die rund 130 Mitwirkenden auf und hinter der Bühne für dieses Projekt engagieren. Die Zusammenarbeit mit dem Leitungsteam und den Mitwirkenden war von Enthusiasmus, Respekt und Freude geprägt. Ohne das Engagement auf allen Ebenen, den freiwilligen Zusatzaufwand und die gegenseitige Unterstützung aller Beteiligten wäre dieses Projekt nicht zu dem geworden, was es heute ist. Es hat sich gelohnt, das Beste zu fordern, jede Person in ihrem Selbst zu stärken und so lange zu arbeiten, bis alle über sich hinausgewachsen sind – und mitzuerleben, wie diese Energie nach aussen strahlt.

Barbara Bucher
Regie, Konzept, künstlerische Gesamtleitung

15 Stücken aus der schier grenzenlosen Welt der Barockmusik auswählen zu müssen war eine Herausforderung – aber eine höchst erfreuliche! Barockmusik ist ein Universum voller Emotionen: von überschäumender Lebensfreude bis zu herzzerreissender Melancholie, von dramatischer Wucht bis zu zarter Intimität. Für unsere Musiktheaterproduktion haben wir Werke ausgewählt, die nicht nur musikalisch glänzen, sondern auch die erzählerische Kraft dieser Epoche auf die Bühne bringen. So entsteht ein Klangteppich, der das Publikum mitreisst und zeigt, warum die Musik des Barock auch Jahrhunderte später nichts von ihrer Faszination verloren hat.

Helen Moody
Musikalische Leitung, Orchesterleitung, Musical-Chor

Akt I
Georg Friedrich Händel (1685-1759) «La Réjouissance» aus Feuerwerksmusik (HWV 351)
Henry Purcell (1659- 1695) «The Cold Song» aus King Arthur
Johann Pachelbel (1653-1706) Kanon in D-Dur
Henry Purcell (1659-1695) Come, come let us drink Z245
Carl Gottlieb Hering (1766–1853) C-a-f-f-e-e Kanon zu drei Stimmen
Antonio Lucio Vivaldi (1678-1741) «L’estate» aus Le quattro stagioni op. 8 Nr. 2
Jean-Philippe Rameau (1683-1764) «Danse du Grand Calumet» aus Les Indes galantes

Akt II
Johann Pachelbel (1653-1706) Kanon in D-Dur
Jean-Philippe Rameau (1683-1764) «Hymne à la nuit» aus Hippolyte et Aricie (arr. Joseph Noyon)
Henry Purcell (1659-1695) «When I am laid in earth» aus Dido and Aeneas
Georg Friedrich Händel 1685-1759) Zadok the Priest (HWV 258)
Johann Sebastian Bach (1685-1750) Toccata und Fuge in d-Moll (BWV 565)
Tomaso Giovanni Albinoni (1671-1751) und Remo Giazotto (1910-1998) Adagio in Sol minore (arr. Audrey Snyder Brown)
Claude-Michel Schönberg (*1944) und Alain Boublil (*1941) Finale aus Les Misérables
The Blinders – L’Etat C’est Moi (2018)

Arrangements für Orchester: Thomas Länzlinger, Helen Moody
Arrangements für Band: Marcel Ricklin, Claude Diallo


Theaterensemble

Lena Frischknecht
Colin Früh
Nando Kuhn
Juna Baumann
Alexa Esslinger
Sarah Brauchli
Ona Bellemans
Lara Bärtsch
Ella Müller
Nora Frischknecht
Angeli Knöpfel
Josette Schindler
Frida Sailer
Joseph Peray
Lisa Baumann
Daud Podash
Fabio Flury

Orchester
Elina Looser
Vivienne Stöppler
Tian Tan
Elina Tremp
Ramona Denger
Milena Mauerhofer
Andreas Rohner
Samuel Aegerter
Damaris Anderegg
Rasmus Habenicht
Elea Sutter
Elias Herrmann
Luana Koppitsch
Laura Schachner
Alissa Scherrer
Emma Schläpfer
Sarah Wildermuth
Anna Bukowska
Katrin Rölli
Camilo Tuckermann
Julia Felber
Ladina Frey
Selina Schacht
Eva Klose
Yara Wiedemann

Musical-Chor
James Januszewski
Jens Weber
Simea Fischer
Tessa van der Zweet
Selma Borgards
Viola Borghesio
Flurina Hauser
Habenicht Rasmus
Elena Hüsemann
Ella Müller
Andreas Rohner
Elias Hermann
Lea Zeltner
Sina Rechsteiner
Frida Sailer
Paula Syring
Hanna Lüscher
Hanna Malherbe
Ladina Hauser
Yara Silva Prina
Nando Kuhn
Daud Podash

Rockband
Maximilian Küttel
Paula Syring
Laurin Lieske
Amelia Widmer
Daniel Rittinier

Tanz
Elisa Lindenmann
Emilia Christen
Victoria Schittenhelm
Sofia Rutz
Johanna Schütze-Mazur
Noreen Engler
Aristea Graf
Ros Fromherz
Ona Bellemans
Anika Simic
Rasika Krishnaraja
Mona Naef
Seraina Graf
Noa Weder
Josette Schindler

Das BaRock-Musical wurde ermöglicht durch die grosszügige Unterstützung von Sponsoren und Stiftungen. Wir bedanken uns von herzen für die wertvolle Förderung.

«Hier kann ich werden, was ich sein möchte!»

Die Kanti Trogen
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